„Stell dich nicht an, dass sind klassische 3–Monatskoliken“ 

so einen Satz oder den Kommentar „Ach Bauschmerzen hat dein Säugling? Das hatte meiner auch, dass haben sie ja alle“ musste ich mir die ersten drei Monate ständig anhören. Selbst von meiner Schwiegermutter und meinem Partner. Wenn man aber jeden Tag stundenlang von dem Säugling angeschrien wird und massiv an den Haaren gezogen wird, weil sie extreme Schmerzen hat und ich nicht helfen konnte, sind solche Sprüche ganz motivierend.

Leider bekam meine Kleine, circa ab der dritten Lebenswoche, nachdem sie die Flasche getrunken hat immer so starke Bauschmerzen, dass sie häufig nur in der Trage zu beruhigen war. Gerade wenn sie schlafen sollte war es häufig sehr schwierig, denn auf der einen Seite war sie müde und wollte einschlafen, konnte aber aufgrund der Schmerzen nicht einschlafen. Die Einschlafbegleitung ging oft weit über zwei Stunden und in den ersten zwei Stunden nach der Flasche ist sie alle paar Minuten schreiend aufgewacht, weil sie Schmerzen hatte. Häufig war ich mit ihr spazieren, sie hat friedlich geschlafen und auf einmal fing sie vor lauter Schmerzen lauthals zu schreien an. Nach ein paar Wochen habe ich fast täglich der Hebamme mit einem nicht zu beruhigenden, massiv schreinenden Säugling die Tür geöffnet und ihr könnt mir glauben, ich habe sämtliche Tipps gegen Bauchschmerzen mehrfach geteset. Sab Simplex gehört selbst heute noch zur Grundausstattung unserer Apotheke und in den ersten Monaten hat meine Kleine in jede Flasche zehn Tropfen Sab Simplex bekommen. Als meine Kleine fünf Wochen jung war, fingen wir an wöchentlich zum Osteopathen zu gehen. Dieser konnte uns bei vielen Dingen helfen und wir waren über ein Jahr wöchentlich dort – denn meine Kleine hatte so ein paar Baustellen aufgrund einer schwierigen und langen Geburt – aber bei den Bauchschmerzen konnte er nicht helfen. Unsere Hebamme empfahl zur Schreiambulanz zu gehen. Glücklicherweise nahm unser Kinderarzt meine Aussagen ernst und stempelte sie nicht, wie jeder andere, als die Aussagen einer überdramatisierenden Mutter ab. Er sagte relativ schnell, dass es sich, aufgrund der Symptome, wahrscheinlich um eine Kuhmilchproteinallergie handelt. Er verschrieb eine spezielle Milch und bat mich diese die nächsten Tage zu probieren. Die erste Zeit wurde es besser, dann kamen aber nach circa einer Woche die Symptome, in einer etwas milderen Form, wieder. Er bat mich daraufhin wieder auf ein „normales Milchpullver“ zu wechseln, woraufhin die Symptome leider wieder massiv zurückkamen. Nach zwei Wochen hat er uns dann eine andere Diätmilch verschrieben und sagte, wenn diese nicht helfen würde, dann wäre es wahrscheinlich keine Allergie sondern etwas anderes, wahrscheinlich eine Gastritis, aber sicherlich keine Kolik, da es sich nicht um klassische Bauchschmerzen handelte.

Glücklicherweise half diese aber sofort und sämtliche Bauchschmerzen waren mit einmal weg. Sie bekommt diese Milch noch heute, wenn sie nachts noch eine Flasche Milch braucht, und seitdem ist meine Kleine wie ausgewechselt, ein absoluter Sonnenschein.

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